Kaiser Karl Gebetsliga

       für den Völkerfrieden

Friedenswallfahrt der Kaiser-Karl-Gebetsliga: Reliquie für Stift Klosterneuburg

Gedenken an den Seligen Karl (1887-1922) und Reliquieneinsetzung in der Wiener Pfarre Kaisermühlen.

Anlässlich der Friedenswallfahrt der Kaiser-Karl-Gebetsliga nach Stift Klosterneuburg am Samstag, dem 18. Oktober 2008, erinnerte der Präsident der Gebetsliga, Erzbischof Fernand Franck von Luxembourg, dass eine Selig- und Heiligsprechung nicht die absolute Vollkommenheit eines Menschen besagt, sondern dessen grundsätzliche Ausrichtung auf den Willen Gottes. Erzbischof Franck wörtlich: „Seiner Verantwortung vor Gott wollte Karl unter allen Umständen entsprechen. Daher ist er nicht verzweifelt, als sein Leben früh und ohne äußeren Erfolg im Irdischen zu Ende ging. Er hat einfach alles eingesetzt, was er hatte. Sein unbedingtes Suchen nach dem Willen Gottes und sein Bemühen, diesen zu erfüllen mögen damals und heute naiv erscheinen. Aber sie sind beispielhaft und nachahmenswert – genau dies sagt die Kirche mit der Seligsprechung. Und ich hoffe bald mit der Heiligsprechung.“

 

Seliger Karl: Ein lebendiges Beispiel der menschenfreundlichen Liebe Gottes

Bei der Festpredigt in der Wiener Pfarre Kaisermühlen anlässlich der Weihe der neuen Karl-Kapelle sagte Erzbischof Franck, dass der Selige ein lebendiges Beispiel der menschenfreundlichen Liebe Gottes hinterlassen habe, aus der Karl selbst gelebt und die er eindrucksvoll nachgeahmt hatte. „Der Kaiser wusste als einziger der Staatenlenker Europas aus eigener Anschauung und Nähe um die Not des Krieges und bemühte sich intensiver als alle anderen um konkrete Linderung und vor allem mit einer geradezu leidenschaftlichen Hingabe um den Frieden, der die höchste Herrscherpflicht ist. Seine Sozialreformen wirken teilweise bis zum heutigen Tag.“

 

Höhepunkt der Feier war die Einsetzung einer Reliquie in einen alten Mühlstein, den Steinmetzlehrlinge der Baugewerbeschule gestaltet haben. Erzbischof Franck erklärte, dass eine Reliquie ein Zeichen der liebevollen Verbundenheit ist. „Einen Heiligen zu verehren heißt, sich von seinem Beispiel anspornen, mitreißen und ermutigen zu lassen. Ich wünsche Ihnen allen hier in Kaisermühlen und allen, die hierher pilgern, dass die Stätte der Verehrung des seligen Karl aus dem Hause Österreich sie ermutigt, mit ihm vertrauensvoll das Herz unseres Erlösers zu betrachten und daraus die Kraft zu schöpfen, einander zu helfen. Ich bin daher zuversichtlich, dass die Verehrung des seligen Kaiser Karl konkrete Früchte der Nächstenliebe tragen wird.“

 

Der Wiener Politikwissenschafter Norbert Leser setzte sich in einem Vortrag nach der Festmesse mit dem Wirken Kaiser Karls auseinander und stellte fest: „Karls Einsatz während seiner kurzen zweijährigen Regierungszeit ist weit über das reine Wollen hinaus gegangen.“