Die beiden Versuche, in Ungarn seine königliche Verantwortung und Aufgabe wieder auszuüben, unternahm Karl - als ungarischer König Karl IV. - nach Aufforderung durch den französischen Ministerpräsidenten Briand und auf ausdrücklichen Wunsch Papst Benedikt XV.
Karl entsprach damit auch seinem ungarischen Krönungseid. Die geradezu prophetische Sorge des Papstes galt der kommunistischen Bedrohung Ungarns und ganz Europas. König Karl sollte stabile Verhältnisse schaffen und im weiteren eine Konsolidierung der Mitte Europas herbeiführen.
Ungarn war 1921 Königreich und König Karl IV. war - anders als in Österreich und Böhmen - nicht für abgesetzt erklärt worden. Der faktische Machthaber, Admiral Horthy, regierte als Reichsverweser. König Karl betrachtete ihn als seinen Palatin, also seinen Stellvertreter.
Den ersten Restaurationsversuch im März/April 1921 unternahm Karl im Vertrauen auf seine königliche Autorität und auf die Loyalität der Verantwortlichen ganz ohne militärische Bedeckung. Reichsverweser Horthy hinterging Karl jedoch, betrieb ein Doppelspiel und lieferte ihn den Besatzungsmächten aus.
Der zweite, militärisch durchaus erfolgsversprechende Restaurationsversuch scheiterte am Verrat ungarischer Generäle. König Karl ließ ihn abbrechen, um einen Bürgerkrieg zu vermeiden. Horthy hatte die Lüge verbreitet, Karl rücke mit tschechischen Truppen in Ungarn vor.
|